DIGITAL HEALTH BRAUCHT STORYTELLING – Eine Kolumne von Verena Fink im DUP Unternehmer-Magazin

Etliche Utopisten traf ich kürzlich bei der Verleihung des Health-i Awards in Berlin – eine willkommene Abwechslung, mit Menschen zu sprechen, die an die moderne Medizin glauben.

In der Kommunikation sind wir alle gefordert: Wie profitiere ich persönlich zum Beispiel von der elektronischen Patientenakte? Wer weiß, strumente die moderne Medizin in wie viele Patientenleben schon hätten

Begeistert lauschte ich auf der Veranstaltung Gründungsteams, die neue Lösungen entwickeln, um mit Hilfe digitaler in puncto Prävention und Menschlichkeit voranzubringen. Start- ups, die menschenfreundliche Bilder entwickeln von Algorithmen, die Daten aus- werten, um Menschenleben zu retten, Gesundheit zu sichern oder Pflegepersonal zu entlasten. Jenseits solcher Events erlebe ich leider in der Digital-

Health-Kommunikation, dass wir über die Risiken reden, bevor klar ist, welcher Nutzen in der digitalen Lösung steckt. In der medialen Diskussion dominieren die Horror- Vorstellungen von Pflegeheimen, in denen alte Menschen mit Robotern allein gelassen werden. Wenn wir nicht gerade den Terminator beschwören, dann lassen wir uns gerne über Datenschutzrisiken aus oder zweifeln an der Unfehlbarkeit neuer Lösungen. Schade, dass es in der Kommunikation von Schwarzsehern wimmelt. Denn es hilft dem Fortschritt nicht, wenn wir uns in Dystopien 195

gerettet werden können, wenn die Notärzte am Unfallort bereits flächendeckend Vorerkrankungen, Befunde und Medikation hätten einsehen könnten? Die schwierige Geburt der Einführung der digitalen Patientenakte ist nur ein Beispiel von Potenzialen in der digitalen Gesundheit, bei denen wir Gefahr laufen, sie schlechtzureden, bevor wir sie auf die Straße gebracht haben.

DIGITAL HEALTH BRAUCHT STORYTELLING – Eine Kolumne von Verena Fink im DUP Unternehmer-Magazin

Wenn Meinungsführende bei Pilotprojekten zuerst über alles sprechen, was Ängste und Ablehnung weiter verstärkt, dann werden Patienten oder Mitarbeitende in Medizin- und Pflegeberufen immer weniger bereit sein, die smarte Technologie auszuprobieren. Storytelling würde uns voranbringen: Lasst uns Menschen mit Geschichten inspirieren und neugierig machen. Digital Health erfordert Ausprobieren. Nur wenn wir uns mit offenem Herzen und neugierigem Blick einlassen, werden wir die Entwicklung vorantreiben.