Transformation verleiht Flügel: Verena Fink spricht über Widerstände im Change

Transformation verleiht Flügel? Manch einen im Auditorum der Konferenz CCW 2019 mag Verena Fink im Titel ihrer Keynote an den Werbespruch von Red Bull erinnert haben. Der Konzern hat dafür im Jahr 2014 eine Strafe gezahlt in Höhe von 13 Million USD für falsche Versprechungen nachdem ein Kläger 10 Jahre lang den Energydrink getrunken hatte, ohne einen Effekt zu spüren. Der eine oder andere Transformationsmanager denkt vielleicht auch an eine Sammelklage gegen das eigene Unternehmen. Widerstand erleben Change-Treiber oft weniger von resistenten Kundengruppen sondern vor allem im eigenen Unternehmen. Für die einen sind es gefühlt Zentralbereiche wie Corporate Communications oder die Rechtsabteilung. Andere jammern über Bremser-Kollegen, die gerne mal mit Ignoranz u Halbwissen auf sich aufmerksam machen und – trotz aller Agilität im Selbstbild- wenn es eng wird wieder die Hierarchiekarte ziehen und nach der BASTA-Methode entscheiden.

  • „Das zahlt nicht auf meine Ziele ein!“
  • „Das funktioniert doch auch so!“
  • „Ist das überhaupt Datenschutz-konform?“

Ähnliche Klassiker haben Sie sicherlich auch schon gehört. Dahinter stecken oft Bedürfnisse wie Macht erhalten, Job sichern, Komfortzone bewahren, Haftungsrisiken minimieren, Reputation schützen oder einfach sattelfest sein. Viele Manager sind erfolgreich geworden in einer Zeit, als der beste Fachexperte zur Führungskraft befördert wurde, als Detailwissen wichtiger war als Visionskraft und Führungsstärke.

In Ihrer Keynote gab Verena Fink praktische Tipps für erschöpfte Transformatoren. So zum Beispiel „culture eats strategy for breakfast“: Wer diese Weisheit ernst nimmt, setzt anders an. Wer die Wahl hat beim Lunch, der wird bei den Kollegen vom Kundenservice am Tisch vielleicht mehr Inspiration und gute Argumente sammeln als beim Vorstand. Wer Mutige um sich versammelt, spürt seine Flügel wachsen.