Kundenzentrierung im Fundraising: Dr. Julian Bomert auf dem Deutschen Fundraising Kongress

Dr. Julian Bomert diskutierte auf dem Deutschen Fundraising Kongress mit Johannes Bausch vom Deutschen Spendenhilfsdienst über innovativen Kundenfokus im Non-profit Sektor.

Hilfsprojekte und andere gemeinnützige Initiativen sind in erheblichem Maße von Spendenmitteln abhängig. Um das Fundraising zu optimieren bieten sich Techniken der freien Wirtschaft an. Ein Transfer von Grundwerten, Ansätzen und Methoden zur Kundenzentrierung im Fundraising erscheinen vielversprechend.

In einem Buzzword-Bingo wurde spontan auf Begriffe eingegangen, welche die Teilnehmer aufführten:

Business Intelligence, Donor Journey, Customer Experience Management/ CRM, Customer Participation und Individualisierung, Personas/Design Thinking, Marketing Automation, Disruption, Agilität, Digitale Transformation, Innovationsmanagement, Lean Management.

Die Begriffe wurden erklärt und in einen Gesamtzusammenhang gestellt. Es zeigte sich, dass für Non-Profit Organisationen tatsächlich erhebliche Potentiale schlummern, mehr und verlässlicher Spenden zu generieren. Outside-In stand in dem Zusammenhang dafür, Anbieterlogik abzulegen. Stattdessen sollte die Organisation nach Bedarfen wie Bedürfnissen von Spendern (Kunden) ausgerichtet werden um vorhandene Ressourcen besser einzusetzen.

In der Umsetzung von mehr Kundenzentrierung im Fundraising stehen die Spendenorganisationen offenbar weniger vor branchenspezifischen Restriktionen. Natürlich ist das Leistungsversprechen welches Non-Profit Organisationen ihren Spendern vermitteln ein Besonderes. Doch schien dies weniger ausschlaggebend, wenn es darum geht privatwirtschaftliche Kundenfokusansätze auf den Non-Profit Sektor zu übertragen. Vielmehr wurden Parallelen deutlich zu kleinen und mittleren Unternehmen, KMU.

Diskutierte wurden unter anderem folgende Fragen:

  • Donor Participation: Wie kann ich Spender in meine Angebotsgestaltung einbinden, ohne Budgets zu sprengen?
  • Agilität: Wie kann ich agile Arbeit so gestalten, dass ich Projektmanagement nicht mit Kärtchen und ToDo Listen aufblase, sondern schlank und wirksam arbeite?
  • Outside-In: wie kann ich den Spender stärker ins Boot holen, wenn es beispielsweise um Kommunikation und Entwicklung geht?
  • Spenderbindung: Wie kann ich den Kunden langfristig und ganzheitlich als Markenbotschafter aktivieren und binden?
  • Donor Lifecycle Management: Wie wird die Spendenbiographie eines „Kunden“ zum Erlebnis, statt zu einer einseitigen Aneinanderreihung von Überweisungen?