So wird KI in der Möbelbranche eingesetzt – Ein Gastbeitrag von Verena Fink im Möbelfertigung Magazin

Wenn mich Kunden oder Journalisten nach Positivbeispielen für den Einsatz von KI in der Möbelindustrie fragen, dann fällt mir in Deutschland heute zuerst die Fertigungsindustrie ein, die viele Ansatzpunkte für KI-Optimierung bietet. Ich erlebe deutsche Unternehmen in der Möbelindustrie, die KI für die Produktentwicklung, die Automatisierung von Produktionsprozessen und die Optimierung der Lieferkette einsetzen. Inspiration kommt immer wieder aus den Forschungs- und Entwicklungszentren, die sich hierzulande auf die KI-Anwendung in der Möbelindustrie konzentrieren. Um jedoch nicht immer bei den üblichen Verdächtigen hängen zu bleiben, blicke ich über den Tellerrand und teile fünf internationale Beispiele für smarten KI-Einsatz entlang der Wertschöpfungskette Möbel:

Produktentwicklung und Design
Cylindo ( https://www.cylindo.com) ist ein dänisches Startup, das mit KI und 3D-Visualisierungstechnologie realistische virtuelle Produktvisualisierungen für Möbel und Einrichtungsgegenstände erstellt. Mit maschinellem Lernen können die KI-Modelle von Cylindo Muster und Trends in Designs erkennen und Vorschläge für neue Designs generieren. Cylindo Nutzer können mittels KI-gesteuerter Bilderkennung und maschinellem Lernen Möbel in realen Räumen visualisieren und anpassen. Durch die angewandte Erstellung von 3D-Modellen und virtuellen Prototypen beschleunigt das Startup Designprozesse und senkt Kosten.

Produktentwicklung
Nitori (https://www.nitori.co.jp/en/index. html) ist einer der größten Händler für Möbel und Wohnaccessoires in Japan und bekannt für seine erschwinglichen und funktionalen Möbel. Künstliche Intelligenz verwendet Nitori unter anderem, um Materialien und Konstruktionen zu analysieren und die Qualität und Haltbarkeit seiner Möbel zu verbessern.

Nitori nutzt KI-basierte Simulationen, um zu überprüfen, wie sich seine Prototypen unter verschiedenen Bedingungen verhalten, wie zum Beispiel Belastungstests oder Umwelteinflüsse. Anders als im altbekannten IKEA-Schaukasten, wo eine Hydraulik immer wieder den Sessel nach hinten drückt, kann Nitori die Produkteffizienz und Langlebigkeit seiner Möbel allein durch virtuelle Simulation verbessern.

Wertschöpfungskette
LKKER (https://www.lkkerscm.com), ein Unternehmen aus Shenzen in China hat sich auf die Bereitstellung von Supply Chain Management-Lösungen für die Möbelindustrie spezialisiert und nutzt KI-Technologie, um sich vom Wettbewerb abzusetzen. LKKER verwendet KI-Algorithmen, um die Lieferkette von Möbeln zu optimieren und die Effizienz in Produktion, Transport und Lagerhaltung zu verbessern. Das Unternehmen setzt KI-Technologien ein, um Vorhersagen und Analysen für die Nachfrageplanung, Produktionsplanung, Lagerverwaltung und Transportoptimierung durchzuführen. In den Künstlich Neuronalen Netzen können unzählige Datenströme wie Verkaufsdaten, Wetterdaten, Verkehrsdaten und Produktionsdaten verknüpft werden, um die Lieferkette zu optimieren, Engpässe zu reduzieren, Lieferzeiten zu verkürzen und die Kosten zu senken.

Personalisierung
Tuft & Needle (https://www.tuftandneedle.com) aus den USA bietet Matratzen und Betten und verspricht via KI-basierter Technologie seine Kunden bei der Auswahl der richtigen Matratze zu unterstützen. Die geweckte Erwartung dahinter ist, personalisierte Lösungen für seine Kunden anzubieten. Durch die Analyse von Kundendaten wie Vorlieben, Bedürfnissen und Kaufverhalten will Tuft & Needle die Abschlussquote im Shop (Conversion) steigern und die Retourenquote senken. Produkte, die den individuellen Bedürfnissen und Wünschen einzelner Kunden entsprechen? Lösbar durch Mass Customization: Mit Hilfe von KI-basierten Fragebögen und Algorithmen analysiert Tuft & Needle die Schlafgewohnheiten und Präferenzen seiner Kunden, um maßgeschneiderte Empfehlungen für standardisierte Matratzenmodelle geben zu können.

Kundenservice
Modsy (https://modsy.com) ist ein US-amerikanisches Startup, das KI und 3D-Visualisierungstechnologie einsetzt, um im direkten Endkundenkontakt die virtuelle Raumgestaltung ganz einfach zu machen. Kunden können Fotos ihrer Räume hochladen und dann mit Hilfe von KI-gestützten Algorithmen verschiedene Möbel und Einrichtungsgegenstände in ihren Räumen visualisieren und anpassen. Modsy bietet auch personalisierte Produktempfehlungen basierend auf den individuellen Vorlieben und dem Stil der Kunden. KI-basierte Chatbots und Sprachassistenten versuchen bei Produktauswahl zu helfen und dabei die individuellen Vorlieben und den Stil der Kunden zu berücksichtigen.

Der Blick über die deutschen Grenzen hinaus zeigt spannende Beispiele für den Einsatz von KI in der Möbelbranche.