Lessons Learned: Digitalisierungsarbeit im deutschen Mittelstand – Ein Beitrag von Verena Fink im Teletalk Magazin

Manchmal freue ich mich, wenn wir in Digitalisierungsindizes einen Schritt vorankommen. An anderen Tagen fühlt es sich wie im Rückwärtsgang an. Fehlt es uns an Energie? In meiner Beratungsarbeit mit KMUs erlebe ich jede Menge Begeisterung für die dgitale Transformation. Damit die Euphorie nicht in Aktionismus mündet, hier meine sechs Tipps:Lessons Learned: Digitalisierungsarbeit im deutschen Mittelstand – Ein Beitrag von Verena Fink im Teletalk Magazin Lessons Learned: Digitalisierungsarbeit im deutschen Mittelstand – Ein Beitrag von Verena Fink im Teletalk Magazin

Erst das Ziel, dann die Digitalisierung

Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Bevor Unternehmen mit der Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie beginnen, sollten klare Businessziele formuliert sein, wohin sich die Organisation entwickeln will. Auf dem Weg dorthin kann es nötig sein, die Effizienz zu steigern, Kundenerfahrung zu optimieren oder neue Geschäftsfelder anzugehen. Jetzt erst ist die Basis für eine Digitalisierungsstrategie gelegt, die mit den Geschäftszielen verknüpft ist. So kann man Digitalinvestitionen nicht nur priorisieren, sondern auch rechtfertigen.

Elefant am Stück zeichnen

Die Digitalisierung ist keine Sammlung moderner Tools, die man wie ein Lego-Pack zusammenbaut und alles funktioniert. Sie hat einen tiefgreifenden Einfluss auf die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten und ihre Kunden bedienen. Auch wenn es furchtbar groß wirkt: Wer den Elefanten zu Beginn skizziert, der hat ein klares Bild, wie seine Digitalisierungsstrategie die Kundenbedürfnisse erfüllen kann. Wenn es in die Umsetzung geht, dann können wir ihn filetieren.

Die Schönheit steckt im Prozess

In der Entwicklung einer Digitalisierungsstrategie geht es im- mer um relevante Geschäftsprozesse, die digital optimiert werden können. Geschwindigkeit steigern? Kosten sparen? Effizienz verbessern? Wir sollten dort entlanggehen, wo solche Verheißungen warten – im großen Maßstab und nicht für Ausnahmefälle ohne Volumen. Dann fällt es leichter, den Return on Invest (ROI) in die richtige Technologie zu berechnen.

Die Guten ins Töpfchen

Digitalisierung wird immer mit neuer Technologie zu tun haben. Speziell für KI-Anwendungn gilt: Wenn das System nicht den erwünschten Nutzen bringt, dann liegt es häufig an schlampiger Vorbereitung oder mangelnder Datenarbeit: Welche Daten brauchen wir, um mit dieser Anwendung bessere Entscheidungen zu treffen? Wo liegen diese Daten heute? Wie führen wir sie reibungsfrei zusammen? Wer sichert vorab die Qualität der Daten? Wie können wir sie sicher und zuverlässig analysieren und ablegen? Ernüchternd, aber wahr: Der Algorithmus ist nur so gut, wie die Daten, mit denen er trainiert wurde.

Team

Selbst wenn Digitalisierung in Automatisierung mündet: Ohne die Mitarbeiter eines Unternehmens an Bord zu haben, wird die schönste Digitalisierungsstrategie scheitern. Haben alle Beteiligten den Sinn der Technologie verstanden und können sie es einfach nutzen, um ihre Arbeit effizienter und effektiver zu erledigen? Die Umgewöhnung der Mitarbeiter an neue Arbeitsprozesse und Technologien kostet Zeit und Geld. Viele Organisationen unterschätzen den Aufwand für Schulung und Entwicklung ihrer Teams, um die Angst vor Veränderungen zu reduzieren und den Übergang zu einer digitalen Arbeitsumgebung zu erleichtern.

Zu Ende? Ist es nie!

Da steht er immer noch der Elefant, schön filetiert in eine Roadmap gepackt und macht Lust auf Umsetzung. So ganz fertig ist er wahrscheinlich nie, denn auch KMUs sollten regelmäßig ihre Strategien überprüfen und anpassen, um mit den sich ständig verändernden Anforderungen des Marktes Schritt zu halten. Auf dem Weg trainiert die Organisation den Muskel ständiger Veränderung und kann jedes Jahr einen Sprung auf das nächste Level feiern.